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Am Freitag, 26.06.2015, durfte ich im ORF in der Sendung „heute leben“ zu folgendem Thema Tipps geben:
(am 02.07.2015 gibt es dann Tipps zum Thema „Paarurlaub“)

Mitschnitt der Sendung: Bitte hier klicken

Unsere Familienbande stehen während gemeinsamer Reisetage auf dem Prüfstand

(aus „Die Kunst, gemeinsam zu reisen und bei sich selbst zu bleiben“)

Wir können viele Missverständnisse und Konfliktsituationen vermeiden, wenn wir uns bereits vor unserer gemeinsamen Reise über die eigenen Erwartungen und Bedürfnisse Gedanken machen:

  • Wie steht es mit der Wahl Ihres Reisezieles? Was ist Ihnen selbst im Urlaub wichtig? Was möchten Sie auf dieser Reise erleben?
  • Und was möchten die Familienmitglieder Ihrer Reisegemeinschaft erleben. Was sind die unterschiedlichen Bedürfnisse? Sohn Tom, gerade 13 Jahre alt geworden, möchte beispielsweise lieber auf der Strandpromenade skaten; seine 5-jährige Schwester Sarah jedoch lieber Sandburgen bauen.
  • Wir dürfen uns immer daran erinnern: Im Familienverband bleibt ein achtsamer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen ebenfalls vorrangig. Auch gilt es, alle Wünsche einer Realitätsprüfung zu unterziehen.
  • Vor allem das Alter Ihres Kindes oder Ihrer Kinder stellt Ihrer Urlaubsreise gewisse Weichen. Sind Ihre Kinder noch jünger, also unter drei Jahren, kann es mit der Fremdbetreuung am Urlaubsort schwierig werden. In dieser Phase braucht der Nachwuchs meist eine längere Eingewöhnungszeit, bis ihm eine neue Betreuungssituation vertraut ist. Klären Sie deshalb in Ruhe und noch vor dem Aufbrechen zu einer Reise, ob Ihr Partner vielleicht im Gegensatz zum Alltag ein bisschen mehr Zeit mit den Sprösslingen verbringen kann und auch möchte – und Sie sich beruhigt zum Schwimmen oder Joggen aufmachen können.
  • Familien entscheiden sich oftmals gerne dafür, mit anderen Familien zu verreisen. Bitte seien Sie auch in diesem Fall achtsam und bedenken Sie: Auch wenn man mit den allerbesten Freunden verreist, können Schwierigkeiten auftreten.
  • Zwei Familiensysteme in einem gemeinsamen Ferienhaus können eine große Erleichterung sein. Gemeinsames Kochen für alle, gemeinsames Spielen der Kinder, während die Großen gemeinsam Karten spielen oder ein Paar sich einmal eine Auszeit gönnt – das klingt perfekt. Aber der gemeinsame Urlaubsalltag kann auch als nervenaufreibend empfunden werden. Statt der ersehnten Entspannung gibt es plötzlich nur noch eine große Anspannung.
  • Zum Wohl Ihrer Kinder ist es auch wichtig, sich darüber klar zu sein, welche Regeln oder Erziehungsmaßstäbe im Urlaub gelten. Kaum eine andere Familie verfolgt exakt das gleiche Erziehungs- und Beziehungsmodell mit ihren Kindern, wie Sie selbst es für Ihre Familie tun.
  • Welche Regeln gelten im Zweifelsfall? Wie wird mit Konflikten der Kinder umgegangen? Gerade bei Kindern ist es normal, dass in Zeiten, in denen man bis zu 24 Stunden täglich Zeit miteinander verbringt, manchmal Streit auftaucht. Auch wenn das zu Hause nicht an der Tagesordnung steht, kann dies im Urlaub passieren. Wie wollen Sie vorgehen? Schiedsrichter zwischen den Kleinen spielen oder sollen sie sich ihre Differenzen selbst ausmachen? Es ist gut, solche Gegebenheiten vorab zu besprechen.
  • Auch das Thema Geld sollte auf die Gesprächsagenda kommen. Beispielsweise gilt es zu klären, wie die finanzielle Komponente geregelt wird. Gemeinsamer Einkauf und geteilte Rechnung klingen gut, aber vielleicht möchte eine Familie lieber bei einem Discounter einkaufen, die andere Familie aber auch auf Reisen weiter für frisches biologisches Essen mehr ausgeben.
  • Machen Sie sich vorab auch über die Schlafenszeiten der Kinder Gedanken. Manchen Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder auch im Urlaub zur gewohnten Zeit ins Bett kommen und ihren geregelten Rhythmus beibehalten. Andere hingegen sehen das Gemeinsam- unterwegs-Sein und die Zeit auf Reisen als eine Auszeit vom Alltag, auch für ihre Kinder. Diese werden vielleicht ins Restaurant zum Abendessen mitgenommen und schlummern einfach am Nachhauseweg im Kinderwagen ein.Und wie bei so vielem im Leben: Bedenken wir etwas vorab gut, ist das Gelingen fast vorprogrammiert. Und so wird der Urlaub wieder das, was er sein soll: Die schönste Zeit des Jahres!